Portfolio

PORTFOLIO

Erstellen Sie ein attraktives Portfolio, das Kreativität, Inspiration und Stil Ihrer Arbeit hervorhebt. Betonen Sie Ihre Fähigkeiten und Talente mithilfe ansprechender Fotos.
Wir freuen uns sehr über den Erfolg von Gabi Huber mit ihrem Hund Beryll. Sie hat im Augsburger Zoo bei einem Tunier den 1. Platz belegt. Insgesamt nahmen daran ca. 70 Hunde mit ihren Besitzern teil. Gabi nimmt schon seit ein paar Jahren regelmäßig an unserem Training teil. Wir gratulieren dir ganz herzlich zu deinem Erfolg.


Die Arbeit mit Raubtieren im Zirkus ist ein Thema, das viele Tierschützer sehr schnell als Tierquälerei bezeichnen. Aus diesem Grund wurden wir vom Zirkus Krone zu einem Löwentraining mit Martin Lacey eingeladen, um uns als Hundetrainer ein Bild von seiner Arbeit mit den Tieren zu machen.

 

Das erste, was ins Auge fällt, ist sein souveräner Umgang mit den Löwen. Er arbeitet mit 26 Löwen in der Manege, das heißt, er muss sein Handwerk beherrschen – und das tut er auch. Seine wichtigste Grundlage dabei ist so mit den Tieren umzugehen, dass diese keine Angst verspüren. Endlich ein Ansatz, der leider von den meisten Menschen nicht mehr verstanden wird! Ein Löwe, der Angst hätte, wäre in der Manege und im Training eine tödliche Waffe! Martin Lacey bildet seine Löwen von Anfang an so aus, dass sie vor seinem Trainingsmaterial keine Angst haben, sondern den Bambusstecken mit Fleischstücken als interessante Belohnung verstehen, für welchen die Tiere bereit sind, naturgerechtes Verhalten zu zeigen. Für viele Hundebesitzer ist es unvorstellbar, mit Raubtieren zu arbeiten, ohne der „Boss“ zu sein. Wie viel Leid muss mancher Hund ertragen, wenn sein Besitzer versucht ihn zu dominieren oder wenn ein Hundetrainer versucht, schlechtes Verhalten abzustellen. Martin Lacey spricht genau das an – es ist nicht entscheidend, der Ranghöchste zu sein, sondern sich mit den ranghöchsten Löwen gut zu verstehen. Diesen Gedanken sollten sich viele Hundetrainer und Hundebesitzer einmal durch den Kopf gehen lassen, denn es würde zu einem anderen Umgang mit dem Tier führen. Wer nicht erkennt, für welche Aufgaben ein Tier geeignet ist, sollte nicht mit einem Tier arbeiten dürfen. Martin Lacey kennt die Möglichkeiten und Grenzen seiner Tiere ganz genau, er ist in der Lage, auf die individuellen Bedürfnisse seiner Löwen und Tiger einzugehen. Er kann einschätzen, für welche Aufgabe der Löwe geeignet ist, ob er sich für den gelernten Showangriff eignet oder ob er sich vom Menschen anfassen lässt. Niemals ist ein Löwe grundsätzlich für jede Aufgabe geeignet. Beim Hund sieht das schon wieder ganz anders aus – es gibt Rassen, die förmlich als Therapiehunde oder pauschal als Familienhunde gehandelt werden. Und manche Menschen in ihrem Ehrgeiz glauben, ihrem Hund alle Formen des Hundetrainings abverlangen zu können. Martin Lacey zeigt hier eine ganz andere Einstellung. Er trainiert seine Raubtiere nicht nur, er lebt mit ihnen und hat ein Gespür für sie. Anzeichen von Stress, Überforderung oder Lustlosigkeit muss er als Löwentrainer wahrnehmen, sonst wird das Tier zur Gefahr. Beim Hund besteht diese Gefahr leider viel zu selten – wie viele Tiere werden überfordert und müssen beispielsweise in der Hitze stundenlang neben dem Fahrrad laufen? Für einen Kurzzeitjäger wie dem Hund die reine Schikane. Tierfanatiker stellen das Laufbedürfnis immer an erster Stelle, dabei geht kein Wildhunderudel täglich stundenlang „spazieren“! Viel wichtiger ist die mentale Auslastung eines Tieres – und das wird bei Martin Lacey und seinen Tieren sichergestellt. Die Entspanntheit des Löwenrudels zeigt, dass er den Grundbedürfnissen seiner Tiere gerecht wird. Die Löwen und Tiger arbeiten gerne und akzeptieren den Menschen in einer Weise, die sicher einzigartig ist. Dies zeigt, dass der Beruf Tiertrainer nicht einfach erlernt werden kann, sondern dass man mit Feingefühl die Interessen der Tiere wahrnehmen, ihre Befindlichkeiten reflektieren und das Training individuell auf das einzelne Tier anpassen muss. Martin Lacey selbst spricht hier von einer „Kunst“, also einer Gabe, mit Tieren umzugehen.

Am Schluss noch ein nicht unwesentlicher Aspekt zum Thema Tierschutz: Martin Lacey arbeitet ausschließlich mit Tieren, die im Zirkus Krone geboren und aufgewachsen sind. Das heißt, sie werden in den ersten Lebenswochen und Monaten auf den Menschen geprägt und an ihre Umgebung gewöhnt. Geräusche und Vorgänge wie Transport oder applaudierende Zuschauermengen verursachen keinen Stress, sondern gehören zum normalen Alltag der Tiere – sie kennen von klein auf nichts anderes! Bei einen Löwen dagegen, der aus der freien Wildbahn gefangen wird, wäre ein solches Arbeiten erst gar nicht möglich und die Anforderungen des Zirkusalltags in Gefangenschaft würden wahrscheinlich psychische Neurosen auslösen. Tierschützer vergessen diesen Aspekt allerdings, wenn es um die Vermittlung von Straßenhunden geht. Hier werden oft Tiere aus dem Ausland geholt, die gewöhnt sind, den direkten Kontakt mit Menschen zu meiden oder die durch schlechten Umgang den Mensch als unberechenbar einstufen. Diesen Hunden fehlt von klein auf die positive Sozialisation auf den Menschen. Diese frei lebenden Hunde halten sich zwar in der Umgebung des Menschen auf, weil sie dort Nahrung finden, gehen aber einem engen Kontakt aus dem Weg. Solche Hunde werden nun von „Tierschützern“ auf den Straßen eingefangen und müssen einen völlig ungewohnten und daher absolut stressigen Transport nach Deutschland verkraften (der oft nur unter Beruhigungsmitteln möglich ist), um dann von einer Pflegestelle aus an einen ahnungslosen „Tierliebhaber“ in eine Wohnung vermittelt zu werden. Meist sind es Ersthundebesitzer ohne Fachkenntnis, die glauben, dem Hund in seiner neuen „Gefangenschaft“ etwas Gutes zu tun. Solche Menschen sind nicht in der Lage, Verhaltensweisen des Hundes richtig zu deuten und darauf zu reagieren. Ohne erfahrene Hundetrainer bleibt deshalb die Angst bei vielen Auslandshunden ein Leben lang bestehen! Ist das wirklich eine Verbesserung für den Hund? Bei Hunden, die im Welpenalter nicht auf ein entsprechendes Umfeld geprägt wurden, lösen unbekannte Faktoren immer Stress aus. Die lähmende Angst und die damit verbundene Zurückhaltung erkennt der Laie meist nicht und so werden diese Hunde als problemlos und dankbar bezeichnet. Hier wäre der Tierschutz gefragt, um so etwa zu verhindern!

 

Vielen Dank an Martin Lacey für diesen interessanten Vormittag und für den Einblick ist sein Tierverständnis!


DAS WAR LOS
Auf diesem Weg möchten wir uns noch einmal bei allen bedanken, die am 6. Mai 2017 zu unserem Vortrag "Vom Wolf zum Hund" gekommen sind. Es waren fast 70 interessierte Hundebesitzer da.  
 
Wir wollen uns auf diesem Weg noch bei Monika dafür bedanken, dass sie so viele Jahre den Stammtisch organisiert hat.Vielen Dank nun auch an Veronika, die dies nun übernommen hat.
 
Auch im Jahr 2016 fand über die Wintermonate das Stadttraining statt. Es war schön mit euch und euren Hunden in der Stadt zu trainieren.
 
Wir möchten uns bei allen bedanken, die so eifrig am Agility teilgenommen haben. Und wir freuen uns schon auf das Frühjahr 2015, wenn wir wieder mit dem Agilitytraining starten können.
 
Am 7. April fand unser Stammtisch statt. In geselliger Runde wurde viel diskutiert und gelacht. An Moni vielen Dank für die Organisation.
 
Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen bedanken für die rege Teilnahme und das große Interesse an unserem Verkehrsteil.
 
Auch in diesem Jahr haben wir wieder am Fellnasentag am V-Markt in Marktoberdorf teilgenommen. Dies war bereits das dritte Mal.Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die mitgemacht haben. Vielen Dank auch für die Einladung der Firma Frolic und dem V-Markt.
 
Am Stammtisch ( 1. Juli ) nahmen 26 Personen teil. Wir haben uns sehr über die rege Beteiligung und den Austausch gefreut. Vielen Dank noch einmal an Monika für die Organisation.
 
Wir freuten uns, dass wir auch im Jahr 2012 zum Sommerfest am V-Markt von der Firma Frolic und dem V-Markt eingeladen worden sind. Besonderen Dank allen Teilnehmern, für die tolle Vorführung.
 
Auch der Stammtisch am 2. Juli war wieder gut besucht. Dies ist immer eine gute Gelegenheit sich mit anderen Hundebesitzern auszutauschen.
 
Wir freuen uns, dass im April wieder ein Stammtisch stattgefunden hat. Vielen Dank an Monika für die Organisation. Trotz der Ferienzeit war der Stammtisch wieder gut besucht. Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen.
 
Am 21. Januar fand das Treffen unserer Hundeschule statt. Wir haben uns sehr gefreut über die rege Teilnahme. Trotz der widrigen Witterung war der Saal wieder voll besetzt. Auf diesem Weg noch einmal vielen Dank für den interessanten Vortrag von Frau Dr. Restle und für die Filmbeiträge von Xaver Mayer.
 
Am V-Markt in Marktoberdorf fand ein Sommerfest statt. Unsere Hundeschule war mit einer Vorführung dabei. Wir danken allen unseren Mitgliedern, die daran teilgenommen haben. Wir freuen uns über die positive Kritik der Firma Frolic ( Mars ) und bedanken uns bei den zuständigen Damen und Herren dieser Veranstaltung. Vielen Dank auch an Vereinsbedarf Glaser ( Glaser Wolfi ), für die schnelle und kurzfristige Lieferung unserer T-Shirts. Nochmal großes Lob an alle unsere Teilnehmer.
 
In der Zwischenzeit fanden schon mehrere Stammtische statt. Neben dem geselligen Beisammensein konnten auch die verschiedensten Themen besprochen werden. Alle, die bereits daran teilgenommen haben, können dies bestätigen. Schaut doch einfach beim nächsten Stammtisch auch mal vorbei. Wir bedanken uns bei Monika, dass sie dies in die Hand genommen hat und freuen uns schon auf den nächsten Stammtisch mit euch.

BELLA
 
Vor Max war Bella, eine hübsche, falbenfarbene Eurasierin , unser erster Hund. Die Zeit von 1992 – 95, als wir gemeinsam mit unserem Mädchen 25 Junge aus 4 Würfen aufzogen und aufs Leben vorbereiteten, ist für meine Familie und mich bis heute unvergeßlich und verbunden mit ganz großen Emotionen. Kleinen Hundebabys auf die Welt zu helfen, die niedlichen , tapsigen Welpen heranwachsen, spielen und toben zu sehen, mit ihnen zu kuscheln und zu schmusen rührt jedes Mutterherz und läßt Kinderaugen strahlen. Aber fragen sie dazu mal meine Familie. Es waren jedesmal 9 Wochen intensiver Arbeit; und es war nur zu schaffen, weil alle zusammenhalfen und in dieser Zeit andere Interessen hintenanstellten. Die Trächtigkeit verlief ganz unkompliziert. Gutes Futter, keine Überforderung, viel Streicheleinheiten und ein- zweimal Vorstellen beim Tierarzt. Rückt der Geburtstermin näher, steigt die Anspannung. Die Hündin beginnt, Höhlen zu suchen. Schlupflöcher, etwa unter Treppen müssen unzugänglich gemacht werden – zieht sie sich zum Werfen dorthin zurück, entzieht sie sich unserer Kontrolle und das könnte bedrohlich werden. Die Wurfkiste wird von der Hündin nicht selbstverständlich angenommen. Es bedarf mitunter sanfter Überredung, daß diese akzeptiert wird. Als Laie kann man sich auf die Geburt nur wenig vorbereiten- man kann Literatur lesen und hoffen, daß die Hündin sich instinktsicher richtig verhält. Ausgerechnet beim allerersten Welpen, das Kleine war schon fast geboren, fiel Bella regelrecht in Ohnmacht. Sie hatte einen Calciumschock, eine kurzfristige Unterversorgung. Ich mußte ihr eine kleine Ohrfeige verpassen, dann war sie wieder da. Und beim letzten Baby war sie so geschafft, daß sie einfach nicht mehr pressen konnte. Das beherzte Eingreifen meines Mannes hat wohl Schlimmeres verhindert. Grosse Komplikationen blieben uns Gott sei Dank immer erspart. Unsere ganze Aufmerksamkeit brauchten jetzt die Welpen. Sind die Näschen frei, ist der Nabel nicht zu kurz abgebissen, suchen sie selbstständig Mama´s Zitzen, haben sie`s auch warm. Am allerwichtigsten- was wiegen sie. Da muß ganz gewissenhaft Buch geführt werden. Gewichtsabnahmen über das normale Maß der ersten Tage können schnell lebensbedrohlich werden. Ab dem 2. Wurf hatte Bella zuwenig Milch und wir mußten zufüttern. Erst unterstützend, beim 3. und 4. Wurf kontinuierlich, bis die Kleinen mit drei Wochen auf feste Nahrung umgestellt wurden.Dabei hatten wir noch Glück, daß Bella die Kleinen selbst pflegte. Das bedeutet, daß sie den Kleinen, während die an den Zitzen saugten das Bäuchlein leckte, damit der Kot abgesetzt wird. Das können Welpen nämlich noch nicht selbst. Durchschlafen war keine Selbstverständlichkeit mehr. Gleich nach der Geburt mußte in der Wurfkiste eine Schutzleiste für die Kleinen angebracht werden. Die Gefahr, daß die Mama einen Welpen erdrückt, ist in der ersten Woche recht hoch. Bei jedem Quitschen aus der Kiste bin ich die ersten Tage aus dem Bett gesprungen. Dazu kommt, daß Hundemama`s Magen und Darm gewaltiges leisten muß – Fressen der Nachgeburten, Unmengen Kot entsorgen – Bella hatte bei jedem Wurf fast eine Woche mit Durchfall zu kämpfen – Tag und Nacht! Wenn Abends endlich Ruhe in der Wurfkiste war, sind wir nur noch auf Zehenspitzen durchs Haus geschwebt. Denn, war eins wach, waren alle wach. Bella hatte die Angewohnheit, wenn alle schliefen, kurz in die Kiste zu bellen. Waren alle munter und quitschten, rollte sie sich zufrieden zusammen und schlief weiter. Wir konnten dann schauen, wie wir die Kleinen wieder beruhigten. Wenn die Kleinen mit 2 Wochen die Augen öffnen, kommt Leben in die Bude. Sie beginnen zu hören, stellen sich auf die Beinchen. Sie entdecken ihre Wurfgeschwister. In der dritten Woche passiert ganz viel. Die Zähnchen brechen durch. Sie können jetzt richtig sehen und hören. Der Gleichgewichtssinn funktioniert allmählich. Mit jedem Tag werden sie mobiler und in der Wurfkiste wird es eng. Doch sie brauchen jetzt nicht nur mehr Platz. Mit dem Erwachen des Folgetriebs wollen sie der Mama nach – auf Schritt und Tritt. Doch die ist von den Quälgeistern mit den spitzen Zähnchen meist genervt und verschwindet direkt nach dem Säugen wieder. Die Kleinen setzen jetzt ihren Kot selbst ab und das heißt für uns ein ordentliches Mehr an Arbeit. Für die erste feste Nahrung kauften wir 1a Rindfleich und trieben es selbst durch den Fleischwolf – beim Metzger weiß man nicht, was vorher durch die Maschine lief – und das könnte für empfindliche Welpen gefährlich sein. Wir formten Kügelchen und boten sie den Kleinen an. Während bei den einen beim ersten Riechen das Wölfchen erwachte und sie gierig schlangen, meinten die anderen, man wolle sie umbringen und wir mußten fast mit ihnen kämpfen. So eine Mahlzeit von Hand kann schon mal 20 Minuten dauern – das bei 6 Jungen – und danach muß noch das Schlappern von Welpenmilch geübt werden. Bis jetzt hatten sie ja nur gesaugt. Für uns war das eine ganz wichtige Zeit – der erste wirkliche Kontakt zwischen Mensch und Hund. In dem Maß, in dem die Hündin sich zurückzieht, sind wir gefragt. Die Prägungsphase beginnt. Was wir jetzt verpassen, ist verpasst für`s Leben. Höchste Zeit, die Welt kennenzulernen. Ein großes Stück des Gartens, mit Hütte zum Schutz, wurde ihr neues Wohnzimmer. Hier konnten sie die nächsten Wochen toben, kämpfen, auf Entdeckungen gehen und soviele Erfahrungen machen, wie wir ihnen ermöglichten. Unsere Phantasie und unser Engagement waren gefragt, diese für sie so wichtige Zeit so wertwoll und vielseitig wie möglich zu gestalten. Wir freuten uns, wenn fast jeden Tag die Freunde der Kinder kamen, um mit den Kleinen zu toben und zu schmusen. Da haben Kinder und Welpen voneinander gelernt. Immer mit Maß und Ziel natürlich – Welpen brauchen viel Schlaf und Ruhe. Sie lernten Autofahren und an der Leine laufen. Und wenn sie abends auf der großen Wiese nahe am Haus springen durften, wartete oft schon ein großer Schäferhundrüde vom Nachbarn, der ihnen erst einen Riesenschrecken einjagte, der sie aber so liebevoll in seinem Maul herumtrug und sie ableckte, daß sie sich quitschend und schwänzchenwedelnd mit ihm im Gras wälzten. Mama Bella sah diesem Treiben immer gelassen zu. Nach so einer Spielstunde waren sie so müde, daß wir auf eine ruhige Nacht hoffen konnten. Allerdings war mein Bett vor dem Welpenzimmer, denn Bella wollte bei den Kleinen und bei ihren Menschen sein. Mit dem ersten Morgenlicht war die Nacht ohnehin vorbei – die Kleinen wollten raus. Wehe, wenn es dann regnete. 6 kleine Hunde können einen Riesenzirkus veranstalten. Gut, daß wir allein im Haus wohnen. Neben der Pflege der Kleinen, ihrer Erziehung und der Freude, die sie uns brachten, gab es auch Sorgen und die Last der Verantwortung. Von Durchfall und Blasenentzündung blieben auch wir nicht verschont. Da hat einer gehustet, da hat einer genießt. Ist es zu kalt? Ist es zu heiß? Warum sondert sich da einer ab? Ist er krank, oder will er nur einfach mal seine Ruhe vor den anderen Plagegeistern? In der Zeit der Welpenaufzucht hatte ich manchmal mehr Kontakt zu meinem Tierarzt und meinem Zwingerpaten als zu meiner Freundin. Acht Wochen sind nun fast vorbei und aus kleinen, blinden Würmchen sind handfeste, selbstbewußte und wesensfeste Eurasier geworden. Wir haben uns gekümmert und gesorgt, sie behütet und beschützt und sie fürs neue Leben stark gemacht. Doch das Wichtigste – wir haben auch ein neues zu Hause für sie gesucht. Wir wollen sie nur an Menschen abgeben, bei denen wir das gute Gefühl haben, daß unsere Kinder liebevoll und hundeverständig aufwachsen. Gott sei Dank müssen wir dabei nicht auf die Zeitungsanzeige zurückgreifen. Die Zuchtgemeinschaft für Eurasier hat hier ein wunderbares, wohldurchdachtes Netzwerk aufgebaut. Ihre Hundebesitzer dürfen ja nicht einfach nach Lust und Laune züchten. Sind die Hunde zwischen 18 und 24 Monate alt, geht es erst einmal zur Zuchttauglichkeitsprüfung. Sind hier alle Kriterien wie Gesundheit, Rassestandard und Wesensfestigkeit positiv bewertet, kann man um eine Zuchtgenehmigung nachfragen. Zu unserer Zeit 1992 mußte man nur nachweisen, daß die räumlichen Voraussetzungen – sprich Wurfzimmer und genügender Freilauf- vorhanden sind. Außerdem muß man als Neuzüchter einen Zuchtpaten benennen, der einem bei Problemen und Fragen zur Seite stand. Das war sehr sinnvoll – ich habe beim ersten Wurf viele Fragen gehabt und oft Rat gebraucht. Sind die Welpen auf der Welt, wird der Wurf innerhalb der ersten 5 Tage vom Zuchtwart gründlich untersucht und beurteilt. Jetzt wird die Welpenvermittlung eingeschaltet. Bei der zentral wird jeder eingetragen, der sich ernsthaft für einen Eurasier interessiert, der nicht nur bereit ist, sich begutachten und überprüfen zu lassen, sondern auch mindestens 6 Monate auf einen Welpen zu warten. Damit sollen unüberlegte Schnellkäufe vermieden werden. Der Züchter erhält eine Liste mit Vorschlägen möglicher neuer Hundeeltern. Damit öffnet der Züchter sein Haus. Gegen Ende der 4. Woche meldet sich eine Familie nach der anderen an. Wir lernen die Interessenten kennen und prüfen, ob wir mit der Vorauswahl des Vereins einverstanden sind. Sind alle Entscheidungen getroffen und alle Babies vergeben, werden erste , zarte Bande geknüpft. Je nach Entfernung habe ich auch mehrmals die Woche Kaffee kekocht. Es war oft anstrengend, aber nie wurde einer abgewimmelt. Wir haben jeden Kontakt und jeden Besuch ausdrücklich begrüßt und mit den ungeduldig Wartenden im Rücken nur noch besorgter darüber gewacht, daß den Kleinen nichts passiert. Mit dem Tag der Abgabe geht eine wunderbare, aber sehr anspruchsvolle Zeit zu Ende. Wie ich mich von diesen hinreißenden Wollknäueln denn trennen kann, wurde ich immer wieder gefragt. Ehrlich? Nur mit einer kleinen Träne im linken Augenwinkel. Wir haben unseren Teil erfüllt, jetzt sind die neuen Eltern dran. Das Leuchten in ihren Augen, wenn wir ihnen die Babies in die Hand drücken, macht den Abschied leichter. Zum Schluss möchte ich noch ein paar Sätze zu den Kosten sagen. Das ist mir wichtig, weil es immer heißt, Rassehunde seien so teuer. Gelegentlich herrschte schon die Meinung, wir könnten uns jetzt ja einen tollen Urlaub auf Mauritius leisten. Fast die Hälfte des Kaufpreises kassiert der Züchter nur ein und gibt sie umgehend weiter. Da ist zunächst der Verein. Alle arbeiten ehrenamtlich, keiner verdient am Züchten, trotzdem fallen enorme Kosten an. Es gibt einen Hilfsfond für in Not geratene Hundebesitzer, und die Rüdenbesitzer wollen auch am Kaufpreis beteiligt werden. Für den Züchter beginnen die Kosten ja lange vor die Welpen da sind. Das Züchterseminar muß in jedem Fall bezahlt werden – egal ob die Hündin belegt wird.
Die Hündin muß zum Deckrüden – und der wohnt meist nicht im nächsten Dorf. Manchmal sogar mehrmals. Um den Termin ihrer Bereitschaft einzugrenzen, läßt man im voraus den Progesteronspiegel der Hündin messen; dazu muß jeden 4. Tag Blut genommen werden. Selbst, wenn alles gut geht und die Trächtigkeit unkompliziert ist, muß der Tierarzt konsultiert werden. Er untersucht sie mind. 2x und verabreicht wenigstens zum Ende der Trächtigkeit Calcium. Die Geburt ist ohne Komplikationen verlaufen – wir haben keinen Kaiserschnitt gebraucht. Im anderen Fall erwartet den Züchter eine ordentliche Rechnung. Wie viele Welpen der Hund wirft, weiß niemand. Sollten es nur 2 oder 3 sein, haben wir das Geld jetzt schon ausgegeben. Wir brauchen die Welpenkiste. Das Material muß gekauft, die Kiste gebaut werden. Welpenzimmer und Freilauf kommen ein bißchen später. Das Welpenfutter muß hochwertig sein.Wird Welpenmilch benötigt, wird`s richtig teuer. Billigfutter ist unverantwortlich und unakzeptabel. Wir haben die Kleinen ohne Durchfall, Blasenentzündung o.ä. durchgebracht? Glückwunsch. Dann brauchen wir den Tierarzt nur noch zum Entwurmen, Chippen und Impfen. Eines darf der Züchter am Schluß auch nicht vergessen: für alle Krankheiten oder Mängel, die die Welpen jetzt schon haben –Nabelbruch z.B. oder verschwundene Hoden ec. – muß er die Behandlungskosten übernehmen. Auch wenn diese erst später erfolgt. Deshalb lautet das Fazit – wer züchten will, verantwortungsvoll und engagiert, muß damit kalkulieren, Geld mitzubringen. Wer das verstanden und akzeptiert hat, für den ist Züchten eine zutiefst beglückende und unvergeßliche Erfahrung. Danke

Share by: